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Amerika
Für Menschen, die Hotels mögen
Hotelbericht

Paris, La Maison Favart

Ein Schmuckstück mitten im wunderschönen Paris

Die Geschichte des Boutique-Hotels La Maison Favart, das für dieses Wochenende unser Zuhause auf Zeit ist, geht auf eine leidenschaftliche Romanze zurück. Das Hotel ist nach dem bekannten Künstlerpaar Charles-Simon und Justine Favart benannt, das im Zeitalter der Aufklärung für die große Stunde der Opéra Comique (die sich direkt gegenüber dem Hotel befindet) sorgte. Sie waren leidenschaftliche Liebhaber, er Autor und Librettist, sie Schauspielerin und Tänzerin. Justine spielte die Stücke ihres Mannes, während Charles-Simon für sie maßgeschneiderte Rollen schuf und damit ihre ewige Liebe feierte.

Schon lange gilt Paris als die Stadt der Liebe, als romantische Metropole und als beliebter Ort für Heiratsanträge, Flitterwochen und Pärchenurlaube. Oder in meinem Fall: als die perfekte Stadt für einen schönen Mädelsausflug.

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La Maison Favart – Bienvenue im 18. Jahrhundert

Im Gegensatz zum Trubel auf dem nahegelegenen Grand Boulevard mit all seinen Luxusshops ist das La Maison Favart ein Ort der Erholung und Ruhe. Bereits bei unserer Ankunft staunen wir über die ruhige Lage des von außen schlichten Hotels, das nur wenige Gehminuten von der Galeries Lafayette entfernt ist. 


Wir reisen in der Früh an und können unser Gepäck abgeben, da unser Zimmer erst ab 15 Uhr bezugsfertig ist. Nach dem Eintreten werden wir von dem freundlichen Concierge begrüßt. Er nimmt unsere Koffer in Empfang und zeigt uns die Lobby und die Honesty Bar (Kaffee und Tee gibt es den ganzen Tag kostenlos, alkoholische Getränke gegen Aufpreis). Hier gönnen wir uns eine kurze Pause. Während ich meinen leckeren Kaffee genieße, lasse ich meinen Blick über die detailliert eingerichtete Lobby schweifen. Opulente Polstersofas und glamouröse Ohrensessel bieten stilvolle und bequeme Sitzmöglichkeiten. Die Wand ziert eine durchdachte Ansammlung von Bildern aus dem 18. Jahrhundert und ein großer, goldener Spiegel. Ein Eyecatcher nach dem anderen! Auf den Marmor-Beistelltischen liegen „Best of Paris“-Bücher und Pariser Lifestyle-Magazine. Die Bücherregale sind mit antiken Druckwerken dekoriert und ein offener Kamin sorgt für Gemütlichkeit. Ich glaube, ich habe noch nie einer Lobby so viel Aufmerksamkeit geschenkt wie dieser. Très chic! 

Perfekte Lage im Herzen von Paris

Nach unserer Kaffeepause steht Sightseeing an. Das La Maison Favart ist der perfekte Ausgangspunkt, um die Stadt zu erkunden. Viele Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel der Louvre, sind schnell zu Fuß zu erreichen und zentrale Metrostationen sind auch nur einen Steinwurf entfernt. Der Charme der französischen Hauptstadt verzaubert mich mal wieder. Mein heutiges Highlight (neben der Lobby vom La Maison Favart): der traumhafte Ausblick von der Dachterrasse der Galeries Lafayette. Nach einem leckeren Himbeer-Macaron mit Schokoladenüberzug von Ladurée (dort gibt es die besten!) gehen wir zurück zum Hotel und checken ein.

Auffallend ausgefallen

Unser Zimmer befindet sich im 4. Stock und trägt den Namen „Voyage en Chine“ nach einem Stück aus dem Repertoire der Opéra Comique. Es ist klein, aber völlig ausreichend für unser Mädelswochenende. Das Herzstück des Zimmers ist ein Kingsize-Bett, das sehr gemütlich aussieht und auf dem eine schöne, rote Tagesdecke aus weichem Samt liegt. Die Wand ziert eine Tapete mit gestapelten roten Porzellantassen – das Muster wurde aus dem Bühnenbild eines Stücks der Opéra Comique entnommen. Die auffällige, rot lackierte Schrankwand, in der sich auch die Tür zum Badezimmer versteckt, erinnert ebenfalls an dieses Stück. Das Bad ist klein, ohne großes Chichi. Die großzügig geschnittene Regendusche werde ich aber später an diesem Tag noch zu schätzen wissen.


Alle 39 Zimmer des Boutique-Hotels sind individuell, liebevoll und verspielt-detailliert gestaltet. Jeder Raum ist ein Unikat. Leider kann ich keines der anderen Zimmer sehen, da alle ausgebucht sind.

Ein Wohlfühlort mitten in der Großstadt

Eigentlich war für abends ein Spa-Besuch geplant (da der Wellnessbereich sehr klein ist, muss man sich davor für eine Uhrzeit anmelden), aber wir entscheiden uns spontan, mit unserem französischen Freund das Pariser Nachtleben zu erkunden. Das Hotelpersonal reagiert sehr flexibel und wir können unseren Spa-Besuch auf den nächsten Morgen verschieben und bekommen dafür gleich Bademäntel in unser Zimmer gebracht. Da das La Maison Favart selbst kein Restaurant hat (was ich nicht schlimm finde, denn direkt um die Ecke gibt es unzählige kulinarische Möglichkeiten) entscheiden wir uns für etwas typisch Französisches: Sushi! Spaß beiseite – lecker war’s trotzdem. Nach einer nächtlichen Sightseeingtour (Paris ist bei Nacht fast noch schöner) falle ich müde, aber sehr glücklich in das (wirklich extrem) bequeme Bett.


Die Nacht ist nicht lang – bereits um 7 Uhr steht das Spa auf dem Programm. Es gibt Schlimmeres. Eingepackt in Bademantel und Pantoffeln fahren wir mit dem Aufzug in den verwinkelten Keller. Hinter der Tür zum Wellnessbereich erwarten uns ein Wasserfallbad, eine kleine Sauna, ein Massagezimmer und ein winziger Fitnessraum. Der Pool ist leider selbst für eine Wasserratte wie mich viel zu kalt, vor allem da wir gerade erst aus dem warmen Bett kommen. Nach einem kurzen Saunagang und dem Austesten des Hydrojet Massagetischs (von dem ich positiv überrascht bin, da es sich fast wie bei einer echten Massage anfühlt) ist unsere Stunde Wellness auch schon wieder vorbei. Etwas schade finde ich, dass es keine Liegemöglichkeiten zum Ausruhen gibt.


Nach einer heißen Dusche gehen wir hungrig in den Frühstücksraum. Das Frühstück könnte man sich übrigens auch aufs Zimmer liefern lassen und mit Aussicht auf die Opéra Comique genießen. Alles, was man braucht, um sich für einen Tag in der Großstadt zu stärken, kann man am Buffet finden. Ich, als frühstücksliebende Person, bin allerdings ein wenig enttäuscht. Ein bisschen frisches Gemüse und Obst, Eivariationen und eine größere Brotauswahl wären schön gewesen (wem das Frühstück zu einseitig ist, der findet in Paris ja zum Glück an jeder Ecke eine Boulangerie mit köstlichen Leckereien). Dafür hat der Frühstücksraum aber ein tolles Ambiente: An den kleinen, runden Tischen, an denen maximal zwei Personen Platz haben, fühlt man sich ganz parisienne. Die beiden Plastik-Hochzeitstorten rechts und links von der Sitzgarnitur sind mir dann aber doch etwas zu kitschig.


Meine Lieblingsstadt hat mich mit ihrem besonderen Flair ein weiteres Mal in ihren Bann gezogen und das La Maison Favart ist ein schöner Ort, um dem Großstadtdschungel zu entfliehen. 

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