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Amerika
Für Menschen, die Hotels mögen
Hotelbericht

Oberstaufen, Haubers Naturresort

Tief durchatmen

Das Allgäu ist berühmt für seine naturnahe Erholung und sein reichhaltiges Sportangebot. Wer beides in einem visionären Hotelkonzept für ganzheitliches Wohlbefinden genießen möchte, ist in Haubers Naturresort In unmittelbarer Nähe des Kurorts Oberstaufen bestens aufgehoben.

Ich muss zugeben, weiter als bis nach Kempten, wo ich eine Zeitlang gearbeitet habe, war ich schon lange nicht mehr ins Allgäu vorgedrungen. Daher bin ich gespannt, was mich dort erwarten wird, als ich mich auf den Weg zu Haubers Naturresort mache.

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Und ich werde nicht enttäuscht: Gleich hinter Immenstadt zeigt sich das Oberallgäu von seiner besten Seite. Die hügelige Landschaft ist geprägt von einem Wechselspiel aus Nadelwäldern und Weidewiesen. Als ich den großen Alpsee passiere, ist die Versuchung groß, einen kurzen Badestopp einzulegen, und in die blauen Fluten des größten Natursees im Allgäu zu springen. Doch die Zeit drängt. Schließlich habe ich nur das Wochenende Zeit, um Haubers Naturhotel zu erleben, das mit seinen Einrichtungen wie Golfplatz, Natursee, Klimapfad, Wellness und Schwalbennest einen ganzen Berg umfasst.

Wellbeing statt Feiern in Haubers Naturresort

Das Resort ist nicht ganz einfach zu finden und trotz Navigationsgerät muss ich eine Einheimische nach dem Weg fragen. Später erklärt mir Hotelchef Klaus Hauber, dass diese Abgeschiedenheit durchaus gewollt ist. Schließlich kämen seine Gäste vor allem, um sich von Alltagshektik und Zivilisationsstress zu erholen. Daher wolle man auch keine Partygäste haben, sondern Besucher, die Haubers Wellbeing aus Wandern, Waldbaden, Yoga, Wellness und natürlich den berühmten Heuanwendungen schätzen würden.


Wie sich später zeigt, ist die Heuernte die große Leidenschaft von Klaus Hauber, der selbst auf einem Bauernhof aufgewachsen ist. Als er mir auf einem Rundgang durch das Resort erklärt, wie er das Therapieheu erntet und was es dabei alles zu beachten gilt, bin ich fasziniert von seinem Fachwissen und freue mich schon auf meine Heubad-Anwendung.

Überall duftet es nach frischem Heu 

Reist man wie ich im Frühsommer an, ist das ganze Haus und die Zimmer von einem angenehmen Heuduft erfüllt. In meinem Fall ist es das 40 Quadratmeter große Themenzimmer Meerau im Gutshof. Es ist gemütlich eingerichtet mit einem großen Boxspringbett, einer Sitzecke mit bequemem Drehsessel und ausreichend Stauraum. Über den massiven Holzboden gelange ich auf den Südbalkon und genieße die Aussicht auf die Nagelfluhkette.


Wer technisch mehr begabt ist als ich, kann mit Hilfe eines eigenen i-Pads die integrierte Sonos-Sound-Anlage aktivieren und das Panorama mit seiner Lieblingsmusik genießen.


Bad und WC sind getrennt, was ich, wenn man zu zweit reist, als sehr angenehm empfinde. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die begehbare Dusche komplett durchgefliest ist. So ist der Ein- und Ausstieg in die Wanne etwas rutschig. Auch fehlen Haltegriffe vor allem für gebrechlichere Gäste.

Bergfrühstück im Schwalbennest 

Doch das sind Kleinigkeiten. Ich bin noch gut zu Fuß und so erkunde ich erst einmal Haubers kleines Naturreich, das immerhin 60 Hektar eigene Wiesen und Wälder umfasst. Der direkte Weg nach oben führt mich zum 950 Meter hoch gelegenem Schwalbennest, auf dem bei schönem Wetter einmal die Woche das Bergfrühstück nach Allgäuer Tradition stattfindet. Das moderne Gebäude ist mit Fichtenstämmen in Form eines Nests verkleidet – daher sein Name. Haubers nutzt die schöne Location auch für Konzerte und kulturelle Veranstaltungen.


Ich wandere weiter am Bienenhaus vorbei, wo ein Teil des Frühstückshonigs produziert wird, zum Kräuterwanderweg und biege dann auf einen Waldweg ab, der durch einige Attraktionen wie Wassertretstelle und Waldhängematten aufgewertet wird. Ich verweile mit Blick auf den kleinen Bach in einer Schaukelbank und genieße die Geräusche der Natur – ein perfekter Platz für Menschen, die auf Achtsamkeitsübungen stehen.

Fasten-Angebote mit Schrothkur, Intervall- und Heilfasten 

Am Ende meiner kleinen Tour passiere ich das Landhaus, das neben dem Gutshof das zweite Hotelgebäude in Haubers Naturresort darstellt. Durch die getrennte Lage können sich die Gäste hier mehr auf ihre Fastenkuren konzentrieren und sich ihrer Erholung und Gesundheit widmen. Neben dem Heilfasten sind das Intervallfasten sowie eine moderne Version der Schrothkur sehr beliebt, erklärt mir Eva Hauber, die zusammen mit ihrer Schwester Tanja das Hotel betreibt. Bei den Kuren werden die Gäste von erfahrenen Fastenberatern unterstützt.


Das Restaurant für beide Häuser befindet sich übrigens im Gutshof, in dem ich untergebracht bin und am Abend mein inkludiertes Fünf-Gänge-Menü einnehmen werde.

Mein Haus am See 

Vor dem Essen habe ich noch Zeit für einen Besuch des Spa-Bereichs. Auf 3.500 Quadratmeter kann man zwischen zwei Saunen, Dampfbad sowie einem Außen- und Innenbecken und einem Relaxpool wählen. Der Außenpool eignet sich mit einer Länge von 25 Metern auch für sportliche Schwimmer. Natürlich ist auch ein Fitnessraum sowie ein Bereich für Spa-Anwendungen vorhanden.


Mein absoluter Lieblingsbereich ist das Haus am See mit seiner 90 Grad heißen finnischen Sauna mit Blick auf den Naturteich. Nach einem Aufguss bin ich genug aufgeheizt, um mich in den rund 18 Grad kalten See zu stürzen. Es ist ein Genuss, wahrzunehmen, wie der Körper langsam runterkühlt, und bei jedem Schwimmzug spüre ich mich neu. Danach lege ich mich eingepackt auf die bequemen Liegen, die auf der Terrasse direkt am Seeufer aufgestellt sind. Wer möchte, kann sich an der Bar kleine Snacks, Smoothies oder Getränke gönnen. Ich nehme nur einen Kräutertee, da das Abendessen nicht mehr lang hin ist.

Das Auge isst mit 

In einem Hotel, das die Themen Gesundheit, Nachhaltigkeit und Genuss in den Mittelpunkt stellt, hat der Küchenchef eine wichtige Funktion. Tobias Boneberg setzt dabei nicht nur auf natürliche Produkte, die er mit Kräutern, Kressen oder Blüten anrichtet, sondern auch auf eine Prise Psychologie. Denn der weit gereiste Koch weiß, wie seine Zutaten wirken und wie er sie optimal nutzen kann: „Farben sind ein elementarischer Bestandteil beim Anrichten und beim Präsentieren der Gerichte.“ Und in der Tat gelingt es dem Spitzenkoch von Gang zu Gang nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch, die Spannung aufrecht zu erhalten.


So steigert sich mein Menü vom gemischten Salat, den ich mir am Büffet selbst zusammengestellt habe, zur Allgäuer Heusuppe (was sonst), hin zum rosa gebratenen Lammrücken mit Thymianjus, Bimi, Auberginen und cremigen Linsen. Als Zwischengang gibt es ein Sorbet vom weißen Pfirsich. Das krönende Finale ist die Dessertspezialität Schwalbennest mit Birne, Lavendel und weißer Schokolade. Ich bin auf angenehmste Weise satt und auf jeden Fall froh, dass ich mich nicht zu einer Fastenkur angemeldet habe. 

No stress 

Neben der Kulinarik, dem Wellnessangebot und der guten Lage kommen viele Gäste in das Haubers Naturresort, um völlig unkompliziert Golf zu spielen. Im Hotelpreis ist die Nutzung des 18-Loch-Platz des Golfzentrums Oberstaufen inbegriffen. Die gepflegte Anlage mit Panoramaausblicken erstreckt sich bis ins malerische Schwarzenbachtal und verspricht durch seine leichten Höhenunterschiede, Schräglagen und Wasserhindernisse ein abwechslungsreiches Spiel.


Eine weitere Besonderheit, auf die Klaus Hauber viel Wert legt, und die meinem Naturell sehr entgegen kommt: Es gibt keine vorgegebenen Startzeiten, an die man sich halten muss. Alles im Resort soll locker und entspannt sein. No stress ist das Motto. Und so kann ich meinen Flight direkt vor dem Hotel bei Loch 11 starten, wann immer es mir gefällt. Auch ein Golfcart kann direkt im Hotel gebucht werden und ist für weniger konditionsstarke Spieler zu empfehlen.

Therapien mit selbstgeerntetem Bergheu 

Nach zwei Stunden habe ich meine neun Löcher gespielt und mir eine Entspannung verdient. Zwar gibt es für Golfer im Wellnessbereich speziell auf den Rasensport abgestimmte Schulter- und Rumpfmassagen. Ich möchte aber einmal eine Besonderheit des Resorts ausprobieren: den Heukraxenofen. Dabei wird das selbst geerntete und natürlich unbelastete Heu mit Wasserdampf erhitzt und dieser mit einem Ventilator auf den Rücken geleitet. Das Ganze geschieht im Sitzen, während der restliche Körper mit einer Folie abgedeckt ist, um die Hitze zu konservieren. Die Heutherapie soll Verspannungen besonders bei Rückenschmerzen lösen und hat auf mich eine wohltuende Wirkung für den ganzen Körper. 


Zum Abschluss genieße ich im warmen Relaxbecken noch einmal die traumhafte Landschaft und lasse meinen Aufenthalt Revue passieren: Das Allgäu und das Haubers Naturresort sind auf jeden Fall eine Reise wert.

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