Das große Verwöhnprogramm
Vor 500 Jahren arbeiteten hier Augustiner-Mönche. Heute wird man in dem Klosterhof in Bayerisch Gmain nach allen Regeln der Kunst verwöhnt.
Bademantel, Buch, Decke, Tee, Sonnenbrille. Das sind meine Utensillien für diesen Nachmittag. Ich beziehe mein Daybed in der Sonne und genieße den Bergblick. Ich hatte mit Herbststürmen und vielleicht schon dem ersten Schnee gerechnet, als ich im Sommer das Wellness-Wochenende im Klosterhof gebucht hatte. Und jetzt liege ich auf der Terrasse des Spa, bei strahlendem Sonnenschein, Mitte September. Grandios.
Zwei Tage, so mein Plan, werde ich mich ganz dem süßen Nichtstun hingeben. Der Klosterhof ist der ideale Ort dafür. Erst vor wenigen Jahren haben Henrike und Dr. Andreas Färber das Haus eröffnet. In monatelangen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen haben sie aus dem 500 Jahre alten landwirtschaftlichen Gebäude ein „Premium Hotel & Health Resort“ geschaffen, wie sie es nennen. Früher nutzten Augustiner-Mönche des Klosters St. Zeno den Hof für ihren landwirtschaftlichen Betrieb. Jetzt sollen an diesem Ort Körper und Geist zur Ruhe kommen. Dr. Färber hat außerdem im historischen Klosterhofgebäude das Artemacur Gesundheitszentrum eröffnt. Hier bietet er eine patientenorientierte Medizin. Sein Leitsatz: Gesund bleiben und werden im Urlaub.
Perfekte Lage
Allein die Lage bietet die besten Bedingungen für Erholung: Das Hotel liegt mitten in der Natur, umgeben von Wäldern und Wiesen, mit Blick auf den Predigtstuhl, die Schlafende Hexe und die verschneiten Loferer Steinberge. Von hier aus kann man Wanderungen, Spaziergänge oder Radausflüge unternehmen. Auch nach Salzburg ist es nicht weit. Mein „Ausflug“ führt heute direkt ins Spa, das sich auf 1.500 Quadratmeter erstreckt. Draußen gibt es neben der Sonnenterrasse einen kleinen Außenpool. Voller Vorfreude lasse ich mich ins Wasser gleiten – und bin sehr überrascht über die recht kühle Wassertemperatur. Schade...
Nach dem erfrischenden Erlebnis wärme ich mich im wesentlich angenehmer temperierten Innenpool. Auch einen Whirlpool-Bereich gibt es hier. Während das Wasser um mich herum blubbert, betrachte ich das hübsche, minimalistisch gestaltete Spa. Alles in erdigen Farbtönen gehalten, mit schlanken Natursteinsäulen aus Schiefer und modernen Kunstwerken an der Wand. Und durch die raumhohen Fenster genießt man einen herrlichen Panoramablick auf die Bergwelt.
Entspannung pur im Spa
Ebenfalls sehr stimmungsvoll ist der offene Kamin, der das Schwimmbad vom Ruheraum trennt. Von beiden Seiten kann man auf das lodernde Feuer blicken. Außerdem gibt es zwei Saunen und einen Hamam. In letzterem lasse ich mich vom warmen Wasserdampf umhüllen und genieße die Atmosphäre der sich wechselnden Farben. Danach entspanne ich auf einem Daybed mit Bergblick – so sieht das perfekte Wellnessprogramm aus.
Bevor wir unser Verwöhnprogramm beim Abendessen fortsetzen, verbringen wir etwas Zeit in unserem Panorama Loft. Das ist nämlich sensationell! Die fünf Meter hohen Decken und raumhohen Panoramafenster sorgen für ein großzügiges Raumgefühl und schenken einen unbegrenzten Blick in die Bergwelt. Selbst von der Wanne des en suite Badezimmers kann man das Panorama genießen. Wem das doch etwas zu freizügig ist, der kann das Bad auch mit Schiebewänden schließen. Sehr schön sind auch die Spa Lofts, die ich später bei einer Hausführung besichtige. Die Lofts erstrecken sich über zwei Stockwerke und haben einen Whirlpool und eine Infrarotkabine. Preisgünstiger sind die Naturzimmer, allerdings blickt man da auf den Parkplatz. Das sollte man bei der Buchung bedenken.
Köstliches Sechs-Gänge-Menü
Im Restaurant werden wir schließlich mit einem Sechs-Gänge-Menü verwöhnt. Küchenchef Sascha Förster und sein Team setzen heimische Kochkunst kreativ um. Für uns gibt es Roulade von Seezunge und Lachs an Wasabicrème, Rinderconsommé mit Ochsenschwanz, Artischockenravioli mit rotem Pesto, gebratenen Königsfisch mit Rieslingsauce und danach eine Käsevariation. Alles sehr fein. Nur die aufgeschnittenen Brezenstangen und Semmeln, die uns im Brotkorb gereicht werden, passen da nicht recht dazu.
Den Abend lassen wir in der stimmungsvollen BarBarbarossa ausklingen. Und am nächsten Tag, da steht nach einem reichhaltigen Frühstück wieder das süße Nichtstun auf unserem Programm. Herrlich!
Fazit: Der Klosterhof ist der perfekte Ort für eine kleine Auszeit vom Alltag. Das Team ist perfekt aufeinander eingespielt und setzt wirklich alles daran, dem Gast den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen.