Das Rundum-Sorglos-Paket
Langsam schlängeln wir uns im Schneetreiben hinauf ins 1750 Meter hoch gelegene Obertauern. Am Ende des Ortes biegen wir scharf links ab und fahren in einen kleinen Bergkessel. Und ab diesem Moment scheint es, als ob wir uns um nichts mehr kümmern müssten. Denn das Vier-Sterne-Superior-Hotel Kesselspitze ist Service pur: Das Konzept des traditionsreichen Familienunternehmens Lürzer scheint „wir kümmern uns um alles“ zu lauten.
Egal, wonach wir beim Check-In an der Rezeption fragen – Skipässe, Verleih, Transport – für wirklich alles ist gesorgt. Auch unseren Wagen können wir stehen und einschneien lassen, denn ein kostenfreier Shuttle-Service fährt zu beliebten Punkten und Lokalen im Ort und von dort wieder zurück. Ein großer Aprés-Ski-Pluspunkt!
Modern-rustikales Interieur
Aber nun wollen wir erst einmal ankommen und beziehen das modern-rustikal mit viel Holz und Fell gestaltete Zimmer. Bemerkenswert ist die Raumaufteilung: Durch eine integrierte Schiebetür kann ein separater Rückzugsbereich durch abgetrenntes Wohnzimmer mit kleinem Sofa entstehen. Hätten wir unterschiedliche Vorstellung des Abendprogramms, so hätten wir sogar getrennt Fernsehen können – einer vom Sofa, einer vom Bett aus. Denn zwei Flatscreens und sogar ein DVD-Player machen gleich doppeltes Heimkino möglich. Wir schauen lieber dem Schneetreiben zu und kuscheln uns in die Kissen, um Kraft für den nächsten Skitag zu sammeln.
Die gibt es auch am Frühstücksbuffet mit sicher zehn verschiedenen Superfood-Varianten zum Bestreuen des Bircher-Müslis. Da draußen der Schnee weiter durch die Luft fliegt, lassen wir uns Zeit, bevor wir starten. Zeit kann man sich auch lassen, denn man ist durch die Lage des Hauses schon in absoluter Pole-Position: Der Skilift ist nur fünf Meter vom Skikeller entfernt, ein Skiverleih auch nur 20 Meter weiter – also genau, was man sich unter „Ski In – Ski Out“ vorstellt. Ein super Standortvorteil in einem Ort mit absoluter Schneesicherheit. Die Ski-Saison geht deswegen auch bis Anfang Mai und das Gebiet ist traumhaft vielseitig. Die Tauernrunde bietet Pisten für verschiedenste Ansprüche, vor allem auf der „Gamsleiten 2“ werden auch Freerider bei durchschnittlich 78 Prozent Steigung auf 362 Metern Höhenunterschied glücklich.
Spa mit Salzgrotte-Dampfbad
Nach einem langen, aber kalten Skitag freue ich mich aufs Aufwärmen im Hotel und starte mit einer Hot-Stone-Massage: Die heißen Lavasteine sind genau das Richtige, um mich zu entspannen. Der Wellnessbereich beginnt schlicht und stylish, rund um das Schwimmbad sind Fensterfronten mit Blick in die Berge sowie eine kuschelige Liegewiesen in runder Nische. Kleiner Kontrast sind verspielte Elemente wie das Salzgrotte-Dampfbad mit steinernen Edelweiß-Sitzen im Untergeschoss. Neben den klassischen Saunen war für uns der absolut schönste Platz der Outdoor-Whirlpool: Im Dunkeln sitzen wir oberhalb der Piste, während uns frische Schneeflocken auf den Kopf schneien und das heiße Wasser die Muskeln nach dem Skitag lockert.
Bewegung und Entspannung machen in der Kombination vor allem eins: hungrig. Auch dafür ist das Hotel spitze. Denn das bereitstehende alpenländisches Buffet am Samstagabend ist zwar nur als Vorspeise gedacht, aber so umfangreich, dass wir den Hauptgang danach kaum gebraucht hätten. Genossen haben wir ihn natürlich trotzdem. Ein Verzicht wäre auch eine Sünde gewesen, denn die Küche hat Hauben-Niveau. Vor allem Fans von Süßspeisen kommen zum Abschluss bei fantastischen Nachspeisen auf ihre Kosten, aber auch die feine Käseauswahl nach dem Vier-Gänge-Menü begeisterte uns. So sehr, dass das Wochenende viel zu schnell verging. Aber ein Trost bleibt: Die Saison ist in Obertauern noch lang.