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Amerika
Für Menschen, die Hotels mögen
Hotelbericht

Bonn, Hotel Kameha Grand

Think big!

Wer Minimalismus schätzt und die völlige Intimität kleiner Boutique-Hotels sucht, der wird das Kameha Grand Bonn wohl kaum in sein Herz schließen.

Für alle anderen ist es jedoch ein außergewöhnliches Designhotel, direkt gegenüber dem Bonner Rheinauenpark gelegen.Zugegeben, es liegt etwas abseits der Innenstadt im neu geschaffenen und sich stets weiterentwickelnden Areal des Bonner Bogens. Deshalb ist ein Auto durchaus vorteilhaft, wenn man ins Zentrum fahren möchte. Doch die exponierte Lage am Rheinufer ist ein Trumpf, der jegliche Anfahrt vergessen macht.

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Größer, moderner, pompöser

Beim Betreten des Kameha Grand bin ich erstmal baff ob der sich bietenden Ausmaße. Hier ist alles ein Stückchen größer, moderner und pompöser als in anderen Hotels. Ausladende rote Sofas, das weitläufige angeschlossene Atrium mit den übergroßen goldfarbenen Blumentöpfen und die knapp sieben Meter hohe offene Lobby, in der die Stage Bar & Lounge als stylischer Treffpunkt tagsüber und am Abend fungiert, zeigen die Lust an der Formensprache und am detailverliebten Design. Allgegenwärtig im gesamten Hotel: das eigens für Kameha Grand entworfene Blumenmuster.


Deutlich reduzierter kommt der Empfang daher. Statt an der üblichen Rezeption mit Tresen erfolgt der Check-in ganz ungezwungen an mehreren mit Laptops ausgestatteten Stehtischen, an denen die Mitarbeiter einen willkommen heißen.

Marcel Wanders trägt die Design-Handschrift

Entlang knallroter Flure geht es zu den Zimmern, deren Interieur ebenfalls durch das unverkennbare Design besticht, das die Handschrift des Niederländers Marcel Wanders trägt. Mein Zimmer ist ausgestattet mit einem bequemen King-Size-Bett, über dem nachts der Mond scheint (wenn man es so möchte), einer Bar mit Barhockern und einer Kaffeemaschine. Darüber hinaus hat es mir vor allem das Badezimmer angetan, das fließend mit dem großzügigen Wohn- und Schlafbereich verbunden ist. Unterwasserfotografien der Künstlerin Zena Holloway zieren derweil das hübsche Duschbad. Einziger Wermutstropfen: Aufgrund der Lage meines Zimmers mit Blick auf den Innenbereich des Hotels ist es nicht möglich, ein Fenster zu öffnen. Als Freund von Frischluft am Morgen ein wenig ernüchternd, wenn auch nicht weiter tragisch.


An technischen Innovationen wurde ebenfalls nicht gespart. Ein modernes Lichtsystem ermöglicht, dass man alle Lichtquellen des Bades und des Wohnraumes sowie die Klimaanlage jeweils über ein Panel bedient. Dies bedarf aber zumindest anfangs etwas Übung.

Luxuriöses Kameha Spa

Als bekennender Wellnessfan steuere ich das im dritten Stock gelegene Kameha Spa an, das ich über einen verglasten Übergang erreiche. Unter mir der Kameha Dome, die riesige Multifunktionsveranstaltungshalle des Hotels. Zwei Saunen, ein Dampfbad, gemütliche Sitzgelegenheiten und ein traumhafter Cocoon Raum mit Wasserbetten und Liegen laden hier zum Wohlfühlen und Entspannen ein. Zudem stehen frisches Obst und Getränke kostenlos bereit.


Für all jene, die aktiver werden möchten, gibt es das mit modernen Trainingsgeräten ausgestattete „Power House“, das man über einen internen Zugang vom Spa erreicht. Trotz der schönen Gestaltung des Spa-Bereichs könnte es für meinen Geschmack mehr Liegemöglichkeiten im Innenbereich geben. Mit gerade einmal vier Treatment-Räumen ist es bei den vielen Gästen, die das Hotel an einem Wochenende besuchen, schwer, spontan einen Termin für eine Anwendung zu bekommen. Glücklicherweise hatte ich meine Behandlung bereits im Voraus gebucht, sodass ich in den Genuss einer Aromaölmassage mit exotisch riechenden Produkten der Luxusmarke Ligne St. Barth kam.


Unangefochtenes Highlight des Kameha Grand bleibt natürlich der ganzjährig beheizte Infinity Pool auf der großen Außenterrasse mit Blick auf den Rhein und das Siebengebirge. Vor allem bei Sonnenuntergang ein unschlagbares Ambiente, das man sich definitiv nicht entgehen lassen sollte!

Mit Michelin-Sternen ausgezeichnetes Restaurant

Bei wem sich der Hunger meldet, der hat die Qual der Wahl zwischen dem mit Michelin-Sternen gekrönten japanischen Restaurant Yunico und dem Restaurant Ludwig’s. Ich entscheide mich für Letzteres und werde von dem wunderschönen Blick auf den Rhein, dem aufmerksamen Service und den exzellenten Speisen nicht enttäuscht.


Auch das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen lässt dank umfangreicher Auswahl an frischen Säften, Brot und Gebäck keinerlei Wünsche offen. Bei schönem Wetter lädt die großzügige Rheinterrasse zum Essen, Verweilen und Genießen in gemütlichen Loungemöbeln ein. Das ist eindeutig mein Lieblingsplatz im Hotel. Hier lässt man beim Blick auf die vorbeiziehenden Schiffe die Seele baumeln und genießt seinen Aufenthalt in diesem einzigartigen „Glaspalast“.

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